Dienstag, 15. Oktober 2013

Kulturrat / wem gehört die Stadt? / Schwabencenter Augsburg


Wem gehört die Stadt? Wem gehört Augsburg? – Stadtplanung und Stadtentwicklung von unten – Podiumsdiskussion um 19:00 Uhr im Schwabencenter

kulturrat schwabencenter

Ein einfaches Verhältnis zu seiner Kultur und seiner eigenen Stadtentwicklung kann man Augsburg nicht gerade nachsagen. Einerseits verfügt unsere Stadt über eine beeindruckende Geschichte [Gründung durch die Römer, Religionsfrieden und Luther, Renaissance, Fugger, Elias Holl] und auch ein tragfähiges kulturelles Potential [Bert Brecht aus der neueren Zeit, eine reiche Industriekultur, Textilindustrie, Rudolf Diesel]. Andererseits hat sie beträchtliche Schwierigkeiten damit, ein wirkliches Selbstbewusstsein auf die Zukunft hin zu entwickeln, und kommt daher oft in Furcht vor dem Großen, in Scheu vor dem Wagnis, dem Experiment daher.
Die lokale Agenda 21 fruchtet teilweise, Spaß- und Eventkultur sind ebenfalls in ausreichendem Maße vorhanden. Die Kulturszene dagegen erscheint eher diffus und übt unserer Ansicht nach zu wenig offensiven Einfluss auf die Stadtgestaltung aus.
Als Kulturrat möchten wir Möglichkeiten ausloten und schaffen, die Kulturpolitik in Augsburg bottom-up voranzubringen, einen verantwortlichen und zukunftsgerichteten Begriff von Kultur in unserer Stadt mit zu entwickeln und geeignete Methoden, ihn wirksam zu machen.
Als erste Maßnahme planen wir eine Reihe von Werkstatt-Abenden zu brisanten Fragen des Zusammenlebens in unserer Stadt, bei denen wir auch gezielt auf überregionale Erfahrung setzen. Dabei soll zunächst in Form von Podiumsdiskussionen mit Beteiligung aller Anwesenden ein Thema breitflächig angedacht werden, um es anschließend in kleineren Gruppen zu vertiefen.
‚Wem gehört die Stadt – Stadtplanung und Stadtentwicklung von unten’ umschreibt das Themenfeld des ersten Abends am Montag dem 11. März 2013, Beginn um 19:00 Uhr. Welche Aufgaben hat städtische Kulturpolitik, welche Funktionen haben Architektur und Kunst, Musik und Theater in der Stadt, wie wird der öffentliche Raum genutzt, wie kann er ggf. rückerobert werden, wie können die Agenda-Bereiche Ökonomie, Ökologie und Soziales auf lokaler Ebene um das Standbein Kultur erweitert und vernetzt werden – zu diesen Fragen werden unter anderen ihr Erfahrungspotential zur Verfügung stellen:

Dr. Sebastian Schipper vom Institut für Humangeografie der Universität Frankfurt, der die Initiative ‚Wem gehört Frankfurt’ wesentlich mitgetragen hat, Ulrike Bührlen von den Urbanauten München, Eva Leipprand, ehemalige Kulturreferentin und dritte Bürgermeisterin Augsburgs, sowie Prof. Dr. Silvia Serena Tschopp, Ordinaria des Lehrstuhls Europäische Kulturgeschichte der Universität Augsburg.

Der Kulturrat hat es sich zur Aufgabe gemacht, für seine Treffen jeweils besondere und ungewohnte Orte zu wählen, weil ungewöhnliche Orte auch überraschende Gedanken hervorbringen können. Der erste Abend findet in einem temporär leer stehenden Ladengeschäft im Schwabencenter an der Friedberger Straße statt, Augsburgs erster Mall, die allerdings inzwischen etwas vor sich hindümpelt. Der betreffende Raum befindet sich gegenüber dem Schuhgeschäft Deichmann, auf der südlichen Ladenzeile.
Die Veranstaltung richtet sich an alle Interessierten der Stadtgesellschaft.

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